Massenweise professionell erstellte betrügerische E-Commerce-Netzwerke, gehackte Webseiten, geklaute Logos, gefälschte Namen und Adressen im Internet (nicht im Darkweb), die im Verbund missbraucht werden, um über Onlinekäufe oder Phishing-Attacken ahnungslosen Opfern ihre Kreditkartendaten abzugreifen. Das ist ein Teil der Bilanz kürzlich durchgeführter einfacher Recherchen. Nicht alle Daten, die im Darknet angeboten werden, werden auch in einem Zuge entwendet. Sie werden vielmehr gesammelt.

Wie Payment Brands auf solche Berichte und Hinweise reagieren, ist erschreckend und enttäuschend zugleich. Visa schaffte es nach drei Tagen gerade mal, zu vermelden, dass die entsprechende Abteilung kontaktiert worden sei. Den Bericht haben sie bis heute nicht gelesen. Und Barclay meldet sich gar nicht. Unterdessen sammeln die Betrüger mittels ihrer nachgebauten Onlineshops und gehackten Seiten fleissig weiter Kundendaten.

Den Vorfall zu identifizieren ist das Eine, in einer für alle Beteiligten angemessenen Zeit zu reagieren das Andere. Gerade die PCI-DSS-Drang­salierer befinden sich nämlich selbst in einem 24fps-Incident-Response-Slow-Motion-Video, könnte man meinen: Es ist langsam und es ruckelt.

Netzwoche
Newsletter